Nach ihrem Ruf im Februar 1983 als Dozentin an den damaligen Wissenschaftsbereich Parasitologie der Karl-Marx-Universität Leipzig wirkte sie zunächst als Hochschuldozentin, ab September 1985 dann als Ordentliche Professorin und baute mit der biologischen Fliegenbekämpfung ein neues und innovatives Forschungsgebiet auf, das unter Mitarbeit zahlreicher Diplomanden und Doktoranden zur Praxisreife der Methode geführt wurde, dabei ständig verbessert und wissenschaftlich begleitet wurde.
Regine Ribbeck war nicht nur eine kenntnisreiche Parasitologin und anerkannte Wissenschaftlerin, besonders auf dem Feld der Ektoparasiten, sondern sie nahm ihre Aufgaben in der Lehre, Fort- und Weiterbildung ebenfalls sehr ernst. Ihre humorvolle und direkte Art fand bei den Studierenden Anklang und half, bei vielen jungen Tierärzten das Interesse am Fach Parasitologie zu wecken und nachhaltig zu stimulieren.
Daneben war Regine Ribbeck in diversen Gremien aktiv. So war sie viele Jahre Mitglied im Präsidium der „Parasitologischen Gesellschaft der DDR“ und nach der Wiedervereinigung Vorstandsmitglied der „Deutschen Gesellschaft für Parasitologie“.
Weiterhin war sie Mitherausgeberin und Redakteurin der Zeitschrift „Angewandte Parasitologie“. Zahlreiche Diplomanden und Promovenden wurden von ihr betreut und gefördert, und sie war über viele Vorträge, Veröffentlichungen und Buchbeiträge bestens in der Parasitologie vernetzt und respektiert. Sie brachte durch ihre konsequente und akribische wissenschaftliche Arbeit das Fachgebiet erheblich voran. Herausgehoben werden sollen ihre Beiträge zu den Bänden 1 und 4 des „Lehrbuch der Parasitologie“ und des „Wörterbuch der Veterinärmedizin“.
Regine Ribbeck ließ sich in ihrer aufrechten Haltung in auch politisch schwierigen Zeiten nicht beirren und genoss nicht nur in der Veterinärmedizinischen Fakultät in Leipzig hohes Ansehen, Einfluss und Vertrauen. Ihre kräftezehrende Funktion als Prodekanin und als Dekanin von 1996 bis 1999 erfüllte sie mit hohem persönlichem Einsatz und mit Hingabe. Sie brachte in dieser Zeit die Neustrukturierung der Fakultät voran, was wesentlich zur positiven Evaluierung der Veterinärmedizinischen Fakultät und damit ihrem Fortbestehen beitrug. Zu ihren zahlreichen Verdiensten gehörte auch die Durchführung der 75-Jahr-Feier der Fakultät und die Mitwirkung an der Etablierung des Leipziger Tierärztekongresses.
Nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst und ihrer Emeritierung siedelte Regine Ribbeck in ihre Wahlheimat Berlin um, blieb aber ihrer Fakultät in Leipzig weiterhin eng verbunden, was sich besonders in der langjährigen aktiven Mitarbeit im Verwaltungsrat des Freundeskreises Tiermedizin der Veterinärmedizinischen Fakultät Leipzig widerspiegelt. Trotz ihrer vielen Verdienste blieb sie in ihrer preußischen Prägung bescheiden und zurückhaltend.
Wir verlieren mit Regine Ribbeck eine allseits beliebte und fachlich versierte Kollegin, die sich durch ein besonderes Maß an Verantwortung und persönlicher Integrität auszeichnete. Unsere Gedanken sind bei Freunden und Verwandten, die einen nicht zu ersetzenden Verlust erleiden mussten. Wir werden ihr in ihrer Fakultät und im Freundeskreis Tiermedizin stets ein ehrendes Andenken bewahren.