Atemwegsinfektionen in der Rinderhaltung führen jedes Jahr zu schweren Erkrankungen sowie bedeutenden wirtschaftlichen Verlusten. Vor allem Kälber erkranken an der Enzootischen Bronchopneumonie („Kälbergrippe“) und leiden daraufhin an Leistungs- und Entwicklungsstörungen. Ursächlich für die Erkrankung ist das Zusammenspiel verschiedener infektiöser (virale und bakterielle Erreger) sowie nicht infektiöser (Haltungs- und Umweltbedingungen) Faktoren. Das Institut für Virologie beschäftigt sich mit den beteiligten viralen Erregern und deren Nachweismöglichkeiten in verschiedenen Probenmatrices.
Untersuchung verschiedener Probenmatrices
Stressfreie Untersuchung auf Rindergrippe-Erreger
Zielsetzung:
Innerhalb des Forschungsprojekts soll ein neues, innovatives Einzeltier- und Herdendiagnostikverfahren zum Nachweis respiratorischer Erreger beim Rind etabliert und evaluiert werden.
Zusammenfassung:
Bei Atemwegserkrankungen stehen die Prävention sowie eine schnelle Behandlung und Verhinderung der Ausbreitung der Krankheit im Vordergrund. Dies führt zur Notwendigkeit einer umfassenden Herdendiagnostik, um das Infektionsgeschehen und die Tiergesundheit zu überwachen. Es existieren zwar bereits eine ganze Reihe etablierter Verfahren zum Nachweis unterschiedlicher respiratorischer Erreger, jedoch sind diese oft mit Nachteilen verbunden. Nasentupfer oder bronchoalveoläre Lavagen, die momentan in der tierärztlichen Praxis zum Nachweis gewonnen werden, sind sehr zeitintensiv und stellen eine hohe Belastung für die Tiere dar, da diese für die Probennahme vereinzelt und mit Zwangsmaßnahmen fixiert oder sediert werden müssen. Deswegen soll in diesem Forschungsprojekt ein neues, innovatives Einzeltier- und Herdendiagnostikverfahren etabliert werden, welches ein Monitoring von Erregern im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen auf der Basis von Speichelproben ermöglicht. So wird durch die einfache und kostengünstige Probennahmemethode eine wirtschaftliche und effiziente Diagnostik ermöglicht und gleichzeitig das Tierwohl und der Tierschutz durch eine schonende Probennahme gefördert.
Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.
Projektleiter:
Prof. Dr. Dr. Thomas Vahlenkamp
Beteiligte Mitarbeiter:
Dr. Kristin Heenemann
TÄ Maxi Harzer
TÄ Belinda Euring
TÄ Simona Baumann
Kooperationspartner: BioCheck-Labor für Veterinärdiagnostik und Umwelthygiene GmbH
Förderung: Bundeministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)