Tierärzte kümmern sich um viele verschiedene Tierarten. Auch Bienen spielen hier eine immer größere Rolle. Mehrere Fachtierärzte für Bienen bilden weiter und die DVG-Fachgruppe Bienen wächst immer weiter!

Fall 1: Bienen

Richtig! Das ist eine Bienenbeute (aus Holz, im Zandermaß). Die Station "Bee Vet" soll den Umgang mit einem Bienenvolk zeigen und Möglichkeiten für Trockenübungen an der Beute bieten.

Wichtig ist, sich immer den Bienenstand, das betroffene und die anderen Völker anzuschauen, auf den Flugverkehr, Auffälligkeiten an den Bienen, den Waben und der Brut zu achten.

Was unser Weihnachtswichtel dabei entdeckt, zeigt folgendes Bild:

Was könnten hier wohl die Differentialdiagnosen sein?

Tag 2

Was zeigt Ihnen dieses Bild: überall auf der Wabe sind Kotflecken zu erkennen (die zahlreichen bräunlichen Punkte), vereinzelt sehen Sie Bienen mit aufgeblähtem Hinterleib. Vergleichbar zu dieser Wabe sehen auch fast alle weiteren Waben und die Beute insgesamt aus.

 

Auf Ihrer Liste der Differentialdiagnosen sollten nun folgende Möglichkeiten stehen:

  • Begleitsymptom des Chronische-Bienenparalyse-Virus
  • Nosema apis oder ceranae
  • Malpighamoeba mellificae
  • Ruhr

Unser Weihnachtswichtel muss nun also eine Probe nehmen! Circa 20 bis 50 frisch tote Bienen sollten eingesammelt und anschließend untersucht werden.

Welche Untersuchungsmethode wenden Sie an und was sind die nächsten Schritte?

Tag 3

zur Vergrößerungsansicht des Bildes:

Zuerst muss die gezogene Bienenprobe noch weiter bearbeitet werden: Die Abdomina werden abpräpariert und unter Zugabe von destilliertem Wasser gemörsert. Ein Tropfen dieses Gemischs wird auf einen Objektträger gegeben und mikroskopiert.

Bei 400facher Vergrößerung zeigt sich dann folgendes Bild:

Was ist zu sehen? Stellen Sie Ihre Diagnose!

Tag 4

Durch das Mikroskop sind deutlich große rundliche Gebilde erkennbar - das sind Pollenkörner. Daneben gibt es eine Vielzahl kleiner länglich ovaler Zellen - wer hier auf Nosema getippt hat, liegt richtig. Eine Unterscheidung zwischen Nosema apis und Nosema ceranae kann nur mittels PCR erfolgen und ist mikroskopisch nicht möglich.

Werfen noch einen Blick zurück auf unsere Differentialdiagnosen:

  • Chronische Bienenparalyse würde noch weitere Auffälligkeiten wie zitternde Bienen und Bienen mit schwarzem Abdomen im Volk zeigen.
  • Ruhr würde zeitlich nicht zu einer Durchfallproblematik im April passen.
  • Malpighamoeba mellificae könnte man in einem Quetschpräparat der Malpighi´schen Gefäße nachweisen.
  • Nosema ist hier gestützt durch das mikroskopische Bild die wahrscheinlichste Ursache.

Damit ist die Lösung für Fall 1: das Mikrosporidium Nosema.