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Vom 18. bis 19. Oktober fand die zweite Tierwohltagung, organisiert von Doktorandinnen und Doktoranden des Promotionsprogramms Animal Welfare in Intensive Livestock Production Sytems, in Göttingen statt.

Die interdisziplinäre Tagung zum Thema "Transformationsprozesse der intensiven Nutztierhaltung - Was wollen, können und müssen wir ändern?" bot ein breites Spektrum an Vorträgen und Workshops. Anwesend waren unter anderem Forscherinnen und Forschern aus Fachrichtungen der Agrar- und Sozialwissenschaft, Psychologie, Philosophie und Wirtschaft. Zwei Tierärztinnen des Veterinär-Anatomischen Instituts der Universität Leipzig nahmen an der Tagung teil und hielten im Rahmen eines Workshops einen Vortrag zu Druckmessungen unter der Rinderklaue.

Unter dem Workshop-Titel „Precision Livestock Farming für mehr Tierwohl?“ stellten die Tierärztinnen ihr Projekt vor und erläuterten den Stand der Sensorforschung unter der Rinderklaue. Im Mittelpunkt des Beitrages stand die praxisbezogene Anwendung der Sensortechnik zur Analyse der Druckverteilung unter der Rinderklaue im Rahmen der Evaluation von Stallböden. Der Schweregrad sowie die im Allgemeinen hohe Prävalenz von Klauenerkrankungen unterstrichen die Tierschutzrelevanz der Druckforschung. Dabei konnten, insbesondere in der anschließenden Diskussion, richtungsweisende Impulse zum besseren Verständnis der Bedeutung von Stallböden in Rinderhaltungen gesetzt werden. Veterinärmedizinisches Wissen über Anatomie, Biomechanik und die Entstehung druckassoziierter Klauenpathologien verdeutlichte die Notwendigkeit von Transformationen in der Tierhaltung und bereicherte den Disziplinen übergreifenden Diskurs.