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Warum wird man eigentlich Dekanin oder Dekan – und welche Ziele verbinden die Fakultätschefinnen und -chefs der Universität Leipzig mit diesem Amt? Im Leipziger Universitätsmagazin stellen sich die derzeit amtierenden drei Professorinnen und elf Professoren vor. Heute in der Steckbrief-Serie:
Thomas Vahlenkamp, Dekan der Veterinärmedizinischen Fakultät und seit Oktober 2010 Professor für Virologie und Direktor des Instituts für Virologie.

Geboren bin ich …
… am 18. November 1963 in Koblenz.

Darum bin ich Dekan meiner Fakultät geworden:
Die universitäre Selbstverwaltung ist die Basis für die wissenschaftlichen Freiheiten, die man als Universitätsprofessor hat. Die damit verbundenen Gestaltungsmöglichkeiten können aber nur wahrgenommen werden, wenn man als Universitätsprofessorin beziehungsweise Universitätsprofessor bereit ist, sich in diesem Bereich zum Wohle der gesamten Fakultät aktiv einzubringen. Vor meiner derzeitigen Amtszeit als Dekan war ich bereits sechs Jahre als Studiendekan und Prodekan Mitglied des Dekanatskollegiums meiner Fakultät. Da sich aus dem vergangenen Dekanatskollegium kein Kollege für eine weitere Amtszeit zur Wahl stellen wollte, habe ich meine Bereitschaft erklärt, als Dekan zu kandidieren. Dies auch aus Gründen einer notwendigen Kontinuität der Diskussionen und Entscheidungen für die Fakultät, die in der aktuellen Amtsperiode unter anderem einen gewissen Generationswechsel in der Leitung verschiedener Institute und Einrichtungen erfährt.

Meine Amtszeit hat begonnen im: Oktober 2019 (für drei Jahre gewählt).

So steht meine Fakultät aktuell da, vor allem im Bereich Studium/Lehre:
Das Studium der Veterinärmedizin ist hinsichtlich der Inhalte durch eine bundeseinheitliche, für alle fünf Bildungsstätten geltende tierärztliche Approbationsverordnung geregelt. Wir haben vor mittlerweile fast zehn Jahren ein interdisziplinäres Lehrformat eingeführt, welches in Fokusveranstaltungen organ- oder systembezogene Lehre durch verschiedene Fachgebiete ermöglicht. Das Prüfungssystem ist ebenfalls an dieses Lehrformat angeglichen, sodass wir nicht nur interdisziplinär lehren sondern auch interdisziplinär prüfen! Dies stellt uns von Beginn an vor besondere Herausforderungen, die wir jetzt mit dankenswerter Unterstützung durch Prorektor Thomas Hofsäss und das gesamte Rektorat mit der Einführung einer elektronischen Prüfungsplattform lösen werden.

Da will meine Fakultät hin:
Die Ausbildung der Studierenden in Leipzig wird in der Praxis und Forschung durch ihre anwendungsbezogene Orientierung im Bereich der klinischen Rotation und labororientierten Projektarbeiten sehr geschätzt. Dies will die Fakultät auch unter zukünftig verstärkter Einbeziehung des Lehr- und Versuchsgutes im Oberholz weiter ausbauen, um bei der nächsten Akkreditierung durch den Europäischen Verband der Ausbildungseinrichtungen für Veterinärmedizin (EAEVE) erneut bestehen zu können.

Das möchte ich verändern/mitgestalten/erreichen:
Mich interessieren insbesondere Strukturfragen zu den Forschungsschwerpunkten der Fakultät, um sie mit möglichst vielen fakultären und universitären Synergien zukunftsweisend weiterzuentwickeln. Zudem sind Baumaßnahmen trotz ihrer langfristigen Natur sehr wichtig, um die Lehr- und Forschungsaktivitäten auch perspektivisch zu unterstützen.

Das Beste an meiner Fakultät …
… ist die Vielfalt des Fächerkanons und das enge Zusammenleben auf unserem Campus „An den Tierkliniken“.

Der schönste Platz an meiner Fakultät …
… ist der Blick aus dem Dekanszimmer über den Campus.

Die Universität insgesamt ist für mich …
… ein vielfältig-interessantes und belebendes Umfeld. Ich empfinde es als ungemeines Glück, täglich mit jungen Menschen, Kolleginnen und Kollegen im Austausch zu stehen.

Wissenschaftlich gehe ich derzeit dieser Frage nach:
Die Arbeitsgruppe meines Instituts beschäftigt sich mit der Impfstoffentwicklung gegen Virusinfektionen bei Haus- und Nutztieren (Katze und Schwein). Hier spielten Forschungsprojekte zum Verständnis der Krankheitsentstehung und zur Definition von Parametern zur Testung der Wirksamkeit von Impfstoffen eine große Rolle.

Meine Freizeit verbringe ich am liebsten …
… mit der Familie, den Kindern und (wenn auch zu selten) beim Rudern und Segeln.

Meinen Schreibtisch unverwechselbar macht …
… ein Brieföffner mit entsprechender Unterlage von einem Großonkel, der vor dem 2. Weltkrieg in Mandschukuo im diplomatischen Dienst war.