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Erfreuliche Nachrichten für Daniela Fischer, Doktorandin am Veterinär-Anatomischen Institut: Ihr Promotionsvorhaben „Validierung eines mobilen Drucksensorsystems für die Rinderklaue“ wird ab September 2020 von der Heinrich-Böll-Stiftung gefördert. Die Tierärztin kann sich somit voll und ganz auf ihre Dissertation konzentrieren.

Die grüne, politische Stiftung fördert Promovierende mit sozialem Engagement und Einsatz für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Die ideelle Förderung des Studienwerks der Heinrich-Böll-Stiftung beinhaltet eine große Auswahl an Themen- und Soft-Skills-Workshops unter dem Motto „Rückenwind für Talente“.

Über die Vernetzung mit Forschenden anderer Disziplinen freut sich Daniela Fischer besonders: „Die Förderung bietet mir die Chance, Teil des motivierten, dynamischen Teams der Heinrich-Böll-Stiftung zu werden. Ich freue mich auf neue Impulse und die Möglichkeit, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken“.

Darüber hinaus plädiert die Tierärztin für einen vertretbaren Umgang mit Tieren. Ganz hoch im Kurs stehen bei ihr die Rinder. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit forscht sie zum Einsatz mobiler Drucksensoren an der Rinderklaue – zusammen mit ihren Kolleginnen im Team KlauSens.

Bodenständige Forschung zum Wohle der Klauengesundheit

Hinsichtlich der hohen Prävalenzen von Klauenerkrankungen und Lahmheiten bei Kühen ist die Erforschung der Biomechanik grundlegend für Verbesserungen in der Rinderhaltung. Warum? Weil die bis zu 800 kg schweren Tiere evolutionär an das Leben auf weichem Boden wie Sand oder Gras angepasst sind. Heute werden sie jedoch überwiegend auf harten Böden wie Beton oder Asphalt gehalten. Da überrascht es nicht, dass das modifizierte Gewebe der Rinderklaue den biomechanischen Ansprüchen bei der intensiven Milchleistung der Kühe häufig nicht standhält.

Um schmerzhafte, durch mechanische Überlastungen bedingte Klauenerkrankungen zu vermeiden, werden vielerorts Gummimatten in die Ställe gelegt. Dies, sowie eine regelmäßige Klauenpflege können zusammen mit einem guten Management die Anzahl klauenkranker Tiere verringern. Die innovativen Drucksensoren stellen dabei ein objektives Werkzeug dar, die Qualität der Laufganggestaltung zu überprüfen. Ebenfalls könnten sich diese für den Einsatz in Forschung und Lehre im Bereich Klauenpflege als nützlich erweisen.

Um die Forschung der bovinen Fortbewegung über kinetische Vorgänge hinaus zu beschreiben, möchte die Doktorandin die Drucksensorik mit weiterer Sensortechnik kombinieren. Input erhält sie dafür außerdem von der Graduiertengruppe Integrated Research in Biomechanics (InteReBio). Die interdisziplinäre Vernetzung mit Sportwissenschaft und Mathematik bereichern das Projekt KlauSens mit Kompetenzen in der Bewegungsanalyse und Mustererkennung.